Unter Dynamik versteht man den Pegelunterschied zwischen geringstem und höchstmöglichen Pegel.
Das Ohr ist in der Lage, einen Dynamikbereich von 120...130 dB zu verarbeiten, was sich aus dem Unterschied zwischen Hörschwelle und Schmerzgrenze ergibt. Den gleichen Dynamikbereich können künstliche und natürliche Geräusche überstreichen.
Da in durchschnittlichen Wohnräumen mit einem Umgebungsgeräusch von 35...45 dB zu rechnen ist und zudem eine maximale Lautstärke von 100 dB dort nur selten erzielbar ist, reicht für die Musikwiedergabe in Wohnräumen ein Dynamikbereich von ca. 55...65 dB (in Kinos über 90 dB) aus und sorgt bei entsprechender Einstellung für eine Wiedergabemöglichkeit bei angenehmer Lautstärke.
Daher werden bei der Abmischung höhere Dynamikwerte komprimiert. Dies geschieht per Hand durch entsprechende Pegelkorrekturen des Toningenieurs oder automatisch durch Kompressoren und Limiter.
Daneben werden noch in der Pop- und Rockmusik Instrumente mit großer Eigendynamik (Klavier, Streicher oder Stimme) an die im allgemeinen geringe Dynamik der übrigen Instrumente wie E-Gitarren, Synthesizer usw. angeglichen.
Eine Verminderung der natürlichen Dynamik kann aber auch aus rein künstlerischen oder geschmacklichen Erwägungen erfolgen. Ein Aspekt dabei ist, die subjektive Lautstärke zu erhöhen, ohne gleichzeitig den maximalen Pegel zu verändern.
Da das Ohr die Lautstärke von Musik und Sprache aufgrund des durchschnittlichen Pegels bewertet, führt eine Kompression zu einer höheren subjektiven Lautstärke - und zum Ärgernis bei Besitzern hochwertiger Wiedergabeanlagen.
Es nervt schon gewaltig, wenn bei in der Musik begründeten Dynamiksprüngen das Klangbild nur dichter, aber nicht lauter wird. Viele Produzenten und Toningenieure argumentieren, ein Song erhalte dadurch mehr Aufmerksamkeit beim Radiohörer, weil er sich schon aufgrund der Lautstärke von anderen unterscheide. Lauter werde zudem vielfach mit besserem Sound gleichgesetzt. Nun ja.

Unter den Geräten, die den Dynamikbereich des Audiosignals im Tonstudio beeinflussen, wären noch frequenzunabhängige Limiter
- (begrenzen das Signal auf einen bestimmten Pegel und verhindern Übersteuerung nachfolgender Komponenten),
frequenzabhängige Limiter wie Vocal-Stresser
- (Höhenanhebung des Signals und nachfolgende Gesamtkompression bei Stimmen)
und De-Esser
- (Herausfilterung eines Frequenzbandes und nachfolgende Einzelkompression, danach Summation zum Restfrequenzband, ebenfalls zur Begrenzung von Zischlauten bei Stimmen),
sowie Expander
(umgekehrte Funktion wie Kompressor) wie
Noise-Gates
(Unterdrückung von Hintergrundgeräuschen)
zu nennen.