Exciter:
Unter dieser Bezeichnung werden Effektgeräte zusammengefaßt, die das Spektrum eines Signals in Abhängigkeit von Eingangssignal verändern.
Die Funktionsweise von Excitern beruht darauf, die im Eingangssignal vorhandenen Harmonischen (Obertöne) zu verstärken bzw. zusätzliche Harmonische zu erzeugen. Verstärkte oder gar zusätzliche Obertöne haben die Folge, daß ein Signal präsenter klingt, so wie bei einer reinen Höhenanhebung. Diese Präsenz bleibt jedoch erhalten, auch wenn sich der Grundton des Signals ändert.
Dieser Effekt wird leider sehr oft eingesetzt und ist leider auch sehr oft als solcher unangenehm identifizierbar.

Vocoder:
Dies ist ein Effektgerät, bei dem ein Signal (control-signal, zum Beispiel Stimme) ein anderes Signal (process-signal, z.B. Synthesizer) moduliert. Die Amplitude eines bestimmten Frequenzbandes der Stimme moduliert und kontrolliert den Ausgang des Synthesizer, so daß dieser mit der Stimme "mitsingt".

Chorus:
Ein Chorus-Effekt bildet elektronisch nach, was beim Zusammenspiel mehrerer Musiker, beispielsweise einer Streichergruppe, auch auftritt, nämlich eine gewisse "unpräzise" Spielweise. Zwischen den Musikern bestehen immer minimale Zeitunterschiede beim Einsatz und geringste Tonhöhenunterschiede. Mit einem oder mehreren kurzen Delays (Verzögerungen) und leichten Tonhöhenverschiebungen läßt sich dieser Effekt elektronisch nachbilden. Wird der Effekt mit mehreren Verzögerungen erzeugt, spricht man auch vom Ensemble-Effekt.

Harmonizer:
Ein Harmonizer oder Pitch-Changer verändert die Tonhöhe eines Signals, ohne die musikalische Dauer zu beeinflussen, wie dies der Fall wäre, wenn man ein Tonband schneller oder langsamer abspielen würde. Dabei ändern sich nämlich Tonhöhe und Tondauer gleichermaßen.

Künstlicher Nachhall:
Bei der klassischen Aufnahmetechnik versucht man schon durch Mikrofonaufstellung ein angenehmes Verhältnis zwischen Direktsignal und Nachhall zu erreichen. Dazu ist natürlich ein geeignetes Aufnahmestudio notwendig.
Rock- und Popmusik dagegen werden in Studios produziert, die nur einen bedingt brauchbaren natürlichen Nachhall liefern. Außerdem werden die Instrumente im Playback-Verfahren aufgenommen, so daß es beinahe unmöglich ist, von vornherein das richtige Verhältnis zwischen Direktsignal und Nachhall festzulegen. Deshalb nimmt man die einzelnen Spuren zunächst "trocken" auf und fügt bei der Mischung den gewünschten und künstlich erzeugten Nachhall hinzu. Dem Hörer vermittelt der Nachhall eine gewisse Distanz oder räumliche Ausdehnung eines Instruments. Er empfindet durch den Nachhall den Raum, in dem ein Instrument scheinbar erklingt.


1:Hubert Henle: Das Tonstudio Handbuch, GC Carstensen Verlag München, 2001, ISBN 3-910098-19-3